Beschreibung:

Soll ein Server im lokalen Netzwerk (etwa ein Web-Server) aus dem Internet erreichbar gemacht werden, kann ein Portforwarding verwendet werden. Dabei kann der gleiche Port allerdings nur einmal verwendet werden. Werden mehrere Domains auf einem Web-Server betrieben, muss ein Reverse-Proxy verwendet werden. Dieser erkennt die angefragte Domain und leitet diese an den entsprechenden Server weiter. Mit einem Reverse-Proxy kann zudem eine Last-Verteilung und eine Ausfallsicherheit realisiert werden, wenn im Backend mehrere Server hinterlegt werden.

In diesem Artikel wird beschrieben wie der Reverse-Proxy auf einer Unified Firewall eingerichtet wird.

Websockets werden mit Stand Januar 2023 nicht unterstützt.



Voraussetzungen:


Szenario:

1. Die Unified Firewall ist direkt mit dem Internet verbunden


2. Ein Router vor der Unified Firewall baut die Internet-Verbindung auf

Dieses Szenario beinhaltet auch die "Parallel"-Lösung wie in diesem Artikel beschrieben.



Vorgehensweise:

Die Einrichtung bei Szenario 1 und 2 ist grundsätzlich gleich. Bei Szenario 2 muss zusätzlich noch ein Portforwarding auf dem vorgeschalteten Router eingerichtet werden.


1. Einrichtung des Reverse-Proxy auf der Unified Firewall (Szenario 1 und 2)

1.1 Öffnen Sie die Weboberfläche der Unified Firewall im Browser und wechseln in das Menü UTM → Reverse-Proxy → Reverse-Proxy-Einstellungen.

1.2 Aktivieren Sie den Reverse-Proxy über den Schiebe-Regler und klicken auf Speichern.

1.3 Wechseln Sie in das Menü Backends und klicken auf das "Plus-Zeichen", um ein neues Backend zu erstellen.

1.4 Passen Sie folgende Parameter an und klicken auf Speichern:

Optional können Sie die SSL-Verschlüsselung aktivieren, damit die Verbindung zwischen dem Server und der Unified Firewall im lokalen Netzwerk verschlüsselt ist.

1.5 Wechseln Sie in das Menü Frontends und klicken auf das "Plus-Zeichen", um ein neues Frontend zu erstellen.

1.6 Stellen Sie sicher, dass der Schiebe-Regler aktiviert ist, passen folgende Parameter an und klicken auf Speichern:

Das SSL-Zertifikat muss von einer öffentlichen Zertifizierungsstelle (CA) stammen, damit ein Zugriff von beliebigen Teilnehmern möglich ist. Die Stamm-Zertifikate von bekannten Zertifizierungsstellen sind im Regelfall bereits in den Zertifikats-Speichern der Geräte vorhanden.

Das Zertifikat kann daher nicht auf der Unified Firewall erstellt werden. In diesem Fall müsste das Zertifikat exportiert und bei jedem Teilnehmer, dem ein Zugriff auf den Server ermöglicht werden soll, importiert werden. 

1.7 Die Konfiguration des Reverse-Proxy auf der Unified Firewall ist damit abgeschlossen.



2. Einrichtung des Portforwarding auf einem vorgeschalteten LANCOM Router (nur Szenario 2)


Sollte ein Router eines anderen Herstellers verwendet werden, erfragen Sie die Vorgehensweise bei dem jeweiligen Hersteller.

2.1 Öffnen Sie die Konfiguration des LANCOM Routers in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router → Maskierung → Port-Forwarding-Tabelle .

2.2 Erstellen Sie einen neuen Eintrag und passen folgende Parameter an:

2.3 Die Konfiguration des Routers ist damit abgeschlossen. Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück.