Beschreibung:
Das Software-Modul Spectral Scan bietet Ihnen die Möglichkeit, eine Spektralanalyse direkt am Access Point durchzuführen. Sie müssen sich also keine zusätzliche Soft- oder Hardware anschaffen, sondern können auf die integrierte Funktionalität zurückgreifen, um die in Frage kommenden Frequenzbereiche und -bänder zu untersuchen. Somit können Sie sich jederzeit einen grafischen Überblick über das Frequenzverhalten in Ihrem WLAN verschaffen, sei es nun zur Vorbeugung oder zur Aufdeckung von Störungen.
Eine Spectral Scan-Analyse bietet die Möglichkeit, folgende Faktoren zu klären bzw. näher zu bestimmen:
  • Ordnungsgemäßer und störungsfreier Betrieb des WLANs
  • Vorhandensein einer Interferenz bzw. eines Störsignals
  • Anzeige oder Nennung der gestörten Bänder
  • Stärke des Störsignals
  • Regelmäßigkeit bzw. Häufigkeit des Störsignals
  • Art und ggf. Herkunft des Störsignals

Die Spectral Scan Funktion ist Bestandteil von LANCOM Active Radio Control (ARC).


Voraussetzungen:
  • LANCOM Access Points der Serie L-4xx, L-32x, L-8xx, L-13xx, LN-8xx, LN-17xx, sowie Modelle der 178x-Serie mit WLAN und 883 VoIP


Vorgehensweise:
1. Öffnen Sie die Konfiguration des LANCOM Access Point in WEBconfig und wechseln Sie in das Menü Extras -> Spectral Scan.

Info:
Sie können den Spectral Scan auch aus dem LANmonitor heraus starten. Klicken Sie dazu das entsprechende Gerät in der Liste mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextdialog den Punkt Spectral Scan anzeigen. Es öffnet sich ein
Browserfenster, in dem Ihnen alle Einträge, Schaltflächen und Auswahl-Menüs zur Verfügung stehen, wie Sie sie auch unter WEBconfig vorfinden.
Im Menü Spectral Scan stehen folgende Funktionen zur Verfügung:
  • Schnittstellen:
    Zeigt das ausgewählte, zu untersuchende WLAN-Modul an. Bei Dual Radio Access Points wird hier eine Auswahl angezeigt.
  • Radio-Bänder:
    Hier wird festgelegt welche Radio-Bänder analysiert werden sollen, bevor der Spectral Scan gestartet wird. Ist er bereits gestartet, wird die getroffene Auswahl angezeigt und das Feld ist ausgegraut.
  • Unterbänder:
    Dieses Auswahl-Menü ist nur aktiv, wenn Sie bei Radio-Bänder entweder 5GHz oder 2.4GHz/5Ghz ausgewählt haben. Sie können dann festlegen, welche Unterbänder des 5GHz-Bandes bei der Analyse berücksichtigt werden sollen.
  • Start:
    Diese Schaltfläche startet den Spectral Scan auf dem entsprechenden WLAN-Modul und es wird pro ausgewähltem Frequenzband ein separates Fenster für die jeweilige Anzeige geöffnet. Während der Spectral Scan gestartet ist, steht das WLAN Modul nicht für die Datenübertragung zur Verfügung.
  • Stop:
    Hiermit wird der Spectral Scan beendet und das WLAN Modul fällt wieder auf die vorherige Betriebsart zurück, so dass die gewohnte Funktionsweise wieder zur Verfügung steht. Diese Schaltfläche erscheint erst nach dem Start des Moduls.
  • Anzeigen:
    Ist der Spectral Scan bereits gestartet, öffnet ein Klick auf diese Schaltfläche ein Anzeigefenster pro ausgewähltem Frequenzband.


2. Stellen Sie die gewünschten Parameter ein und drücken Sie anschließend auf die Schaltfläche Start. Der Spectral Scan wird ausgeführt.
Info:
Während des Analysevorgangs überträgt das untersuchte WLAN-Modul keine Daten und sendet keine SSID.
Die Anzeige des Spectral Scans erfolgt in einer Browser-Anwendung. Damit sie ordnungsgemäß funktioniert, muss Ihr Browser Websockets in der aktuellen Version das HTML5-Element <canvas> unterstützen. Der in LANmonitor integrierte Browser erfüllt alle Anforderungen.
Im separaten Analyse-Fenster des Spectral Scan haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten, die jeweiligen Frequenzen bzw. Frequenzbereiche nebst möglichen Störungen darzustellen. Hierfür stehen Ihnen am oberen Rand des Fensters die folgenden Schaltflächen zur Verfügung:
  • Current:
    Zeigt oder verbirgt die Kurve der aktuell gemessenen Werte.
  • Maximum:
    Zeigt oder verbirgt die Maximalwerte des laufenden Spektrum-Scans, bezogen auf den aktuell eingestellten History-Bereich.
  • Average:
    Zeigt oder verbirgt die Durchschnittswerte des laufenden Spektrum-Scan, bezogen auf den aktuell eingestellten History-Bereich.
  • History:
    Zeigt oder verbirgt die zuletzt gemessenen Werte.
  • Number of history values:
    Bestimmt die Anzahl der angezeigten, zuletzt gemessenen Ergebnisse. Sie können sich mindestens die letzten 5 und maximal die letzten 50 Messpunkte je Frequenz anzeigen lassen.
  • Last Channel:
    Zeigt oder verbirgt den zuletzt benutzten Kanal.
  • Frequency:
    Wechselt die Anzeige auf der x-Achse zwischen WLAN-Kanal und Frequenz.

Das Fenster enthält zwei grafische Darstellungen, die Ihnen die Messergebnisse unterschiedlich präsentieren. Das obere Diagramm zeigt auf der y-Achse die Signalstärke in dBm, auf der x-Achse entweder den jeweiligen WLAN-Kanal oder die entsprechende Frequenz. Das untere Diagramm enthält den zeitlichen Verlauf der Analyse in Form eines Wasserfall-Diagramms, wobei die y-Achse die Zeit darstellt, während die x-Achse wieder den jeweiligen WLAN-Kanal oder die entsprechende Frequenz zeigt.
Diese Formen der Darstellung können sowohl andauernde als auch zeitlich variierende Störungen in den Frequenzen anschaulich machen, so dass Sie entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Verbindung durchführen können (z.B. Wechsel des Kanals oder Identifizierung und Beseitigung der Störquelle). So weisen z.B. bestimmte Störquellen wie Mikrowellen-Geräte, DECT-Telefone (die im 2,4 GHz Frequenzbereich arbeiten) oder Audio-Video-Transmitter ganz typische Sendemuster auf, die in beiden Diagrammen deutlich hervortreten.
Am unteren Rand des Fensters sehen Sie einen mit Time Slider bezeichneten Schieberegler. Mit diesem können Sie für das Wasserfall-Diagramm den zu analysierenden Zeitraum der betreffenden Frequenz erweitern oder begrenzen. Alternativ können Sie über das Eingabefeld rechts neben dem Schieberegler auswählen, wie viele Messergebnisse Sie sich im Wasserfall-Diagramm anzeigen lassen möchten. Die Web-Applikation kann über den Time-Slider bis zu 300 Messwerte im Wasserfall-Diagramm zur Anzeige bringen, wobei sie insgesamt die Messwerte von maximal 24 Stunden zwischenspeichern kann.