Beschreibung:
Dieses Dokument erläutert den Betrieb eines Modems an der seriellen Schnittstelle eines LANCOM-Routers.


Voraussetzungen:
  • LANCOM-Router mit serieller Schnittstelle
  • serielles Konfigurationskabel
  • LANCOM Serial Adapter Kit
  • Externes Modem mit Standard AT-Kommandosatz (Hayes-kompatibel) und D-Sub9 oder D-Sub25 Anschluss


Vorgehensweise:
1. Verbinden Sie die serielle Schnittstelle des Modems über das LANCOM Serial Adapter Kit mit der seriellen Konfigurationsschnittstelle des LANCOM-Routers.
2. Öffnen Sie den Konfigurationsdialog des LANCOM-Routers in LANconfig und wechseln Sie in das Menü Konfiguration -> Schnittstellen -> WAN -> Interface-Einstellungen.
3. Für den Betrieb der seriellen Schnittstelle müssen unter V.24/Mobilfunk die Betriebsart und die Bitrate eingestellt werden.


Betriebsart
Beschreibung
Outband
Die serielle Schnittstelle wird nur zur Konfiguration über ein Terminalprogramm verwendet.
Modem (WAN-Interface)In dieser Einstellung versucht der LANCOM-Router, an der seriellen Schnittstelle ein Modem zu erkennen. Ist dies erfolgreich, kann das Modem als zusätzliche WAN-Schnittstelle verwendet werden. Wird jedoch ein angeschlossener Rechner mit Terminalprogramm erkannt, wird die Schnittstelle automatisch in den Outband-Modus zurückgeschaltet.
MobilfunkDiese Einstellung muss verwendet werden, wenn Sie ein externes Mobilfunk-Modem betreiben wollen.

V.24/Mobilfunk-Interface:
      Stellen Sie diesen Parameter auf dem Wert
Modem (WAN-Interface)
      ein.

Bitrate:
      Stellen Sie hier die Bitrate ein, die Ihr Modem maximal unterstützt. LANCOM-Router unterstützen an der seriellen Schnittstelle Übertragungsraten von 19.200 Bit/s, 38.400 Bit/s, 57.600 Bit/s und maximal 115.200 Bit/s.


Konfiguration der Modem-Parameter:
Folgende Parameter müssen im Menü Konfiguration -> Schnittstellen -> WAN bzw. -> Modem für den Betrieb des Modems eingestellt werden.

Info:
Die vorgelegten Standard-Werte sollten für die meisten Modem-Typen passen. Änderungen sind in der Regel nicht erforderlich. Informieren Sie sich in der Dokumentation zu Ihrem Modem über eventuelle Abweichungen.

ParameterDefaultwertKommentar
Modem-ID-BefehlATI6
Reset-StringAT&F
Initialisierungs-StringATL0M1X1S0=0L0: Lautsprecher leise
M1: Lautsprecher an während der Aufbauphase
X1: Betrieb an einer Nebenstelle
S0=0: Rufannahme ausschalten
Modem-Echo ausschaltenATE0
AT-Prüfzyklus-Zeit1Angabe in Sekunden
AT-Prüfzyklus-Anzahl5
Rufzahl zur Rufannahme1
Rufannahme-Initialisierungs-
Befehl
Rufannahme-BefehlATA
Wähl-Initialisierungs-Befehl
Wähl-BefehlATDT
Escape-Sequenz+++Beenden der Datenphase bzw. Rückkehr in die Kommandophase
Warten nach Esc-Sequenz1000Definiert die Wartezeit nach der Escapesequenz (in Millisekunden)
Verbindung-Trennen-BefehlATH


Konfiguration des COM-Ports:
Sobald ein Modem an die aktivierte serielle Schnittstelle des LANCOM-Routers angeschlossen ist, wird es in der Regel per Plug & Play automatisch erkannt. Bei der automatischen Erkennung wird im Dialog Konfiguration -> COM-Ports -> Geräte -> Geräte-Betriebsart ein Eintrag des Typs Outband angelegt. Die Geräte-Betriebsart wird dann automatisch auf den Wert WAN eingestellt. Sollte keine Verbindung zustande kommen, überprüfen Sie, ob die Geräte-Betriebsart richtig eingestellt ist.


      Die korrekte Konfiguration können Sie im
LANmonitor
      überprüfen:




Konfiguration von Gegenstellen für V.24-WAN-Schnittstellen:
Um eine Verbindung zu einer Gegenstelle über das an der seriellen Schnittstelle angeschlossene Modem aufzubauen, muss ein entsprechender Eintrag in der Gegenstellen-Liste (ISDN/seriell) erstellt werden.

1. Öffnen Sie das Menü Konfiguration -> Kommunikation -> Gegenstellen -> Gegenstellen (ISDN/seriell).

2. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen.





Die Gegenstellen-Liste (ISDN/seriell) enthält die folgenden Informationen:

FeldBeschreibung
NameName der Gegenstelle
RufnummerRufnummer, über die die Gegenstelle erreicht werden kann. Wenn lediglich Rufe angenommen werden, kann dieses Feld leer bleiben.
HaltezeitGibt an wie lange die Verbindung aktiv bleibt, wenn keine Daten mehr übertragen werden. Wird eine 0 eingegeben, wird die Verbindung nicht automatisch getrennt. Der Wert 9999 bedeutet, dass die Verbindung permanent offen gehalten wird. Sollte die Verbindung getrennt werden, wird sie sofort wieder aktiv aufgebaut (Keep-Alive).
Haltezeit 2Hier muss nichts eingetragen werden.
LayernameFür die Verbindung über die serielle WAN-Schnittstelle wird der Layer V.24_DEF ausgewählt und muss nicht weiter konfiguriert werden. Der Layer V.24_DEF verwendet folgende Einstellungen:
  • Encapsulation: Transparent
  • Layer-3: APPP (asynchrones PPP)
  • Layer-2: Transparent
  • Optionen: keine
  • Layer-1: SERIAL (zeigt die Verwendung der seriellen Schnittstelle für Verbindungen über den Layer V.24_DEF an)
RückrufAus

Wenn Sie für die serielle Schnittstelle einen Eintrag in der Gegenstellen-Liste erzeugt haben, kann diese Gegenstelle, wie alle anderen auch, für WAN-Verbindungen genutzt werden.