Beschreibung:
Das Dokument erläutert die notwendigen Einstellungen der Leitungsgeschwindigkeit, um ein funktionsfähiges QoS zu realisieren.


Voraussetzung:


Szenario:
Sie wollen mit Hilfe eines externen Modems oder für eine IPoE Verbindung ein QoS einrichten.


Vorgehensweise:
Um ein funktionierendes QoS anbieten zu können, muss der Router für ausgehende Verbindungen die Geschwindigkeit kennen, zu der die Bandbreite maximal aufgefüllt werden darf. Wenn diese nicht eingeschränkt wird, würde der Router von der Linkgeschwindigkeit ausgehen, die bei LANCOM Routern aktuell bei 10MBit, 100 Mbit oder 1000 MBit liegen kann.
Die tatsächliche Verbindungsgeschwindigkeit ist in der Regel niedriger, so dass hier ein Limit konfiguriert werden sollte.
1. Öffnen Sie LANconfig und wechseln Sie hier auf Konfiguration → Schnittstellen → WAN → Interface-Einstellungen → DSL.
Sollten bei Ihnen mehrere DSL-Interfaces zur Auswahl stehen, nutzen Sie bitte das von Ihnen genutzte.
2. In dem neuen Fenster geben Sie Ihre Leitungsgeschwindigkeiten an:
3. Schreiben Sie die Einstellungen in Ihr Gerät zurück.


Hinweise:
Erläuterungen zu den berechneten Werten:
Die Downstreamrate wird in Kilobit angegeben und enthält alles, was den Router über das WAN-Ethernet erreicht. So beträgt z.B. auf einem T-DSL Anschluss mit garantierten 768 kBit Downstream die vom Modem ausgehandelte Downstreamrate 864 kBit. Diese beinhalten allerdings noch einen für diese Verbindung typischen Overhead, welcher sich aus der Verwendung von ATM als Transportprotokoll des Modems ergibt.
Bereinigt man die 864 kBit um den Overhead, der sich aus dem Aufbau einer ATM-Zelle ergibt (48 Byte Nutzdaten bei 53 Byte Zellenlänge), so erhält man 864 *48 /53 = 782 kBit Brutto-Downstreamrate, welche auf dem Ethernet vom Modem zum Router übertragen werden. Sind die vom Modem ausgehandelten Datenraten nicht bekannt, so kann man aus den garantierten Datenraten durch Multiplikation mit 56/55 die Brutto-Datenraten annähern.
Die Upstreamrate wird ebenfalls in Kilobit angegeben und enthält alles, was über das WAN-Ethernet geschickt wird. So beträgt z.B. auf einem T-DSL Anschluss mit garantierten 128 kBit Upstream die vom Modem ausgehandelte Upstreamrate 160 kBit.
Auch diese Upstreamrate beinhalten den oben bereits erwähnten Overhead. Bereinigt man die 160 kBit um den Overhead, so erhält man 160 *48 /53 = 145 kBit Brutto-Upstreamrate, welche auf dem Ethernet vom Router zum Modem übertragen werden. Sind die vom Modem ausgehandelten Datenraten nicht bekannt, so kann man aus den garantierten Datenraten durch Multiplikation mit 576/512 die Brutto-Datenraten annähern.
Der externe Overhead ergibt sich aus den Daten, die das Modem selbst noch vor jedes Paket setzt. Bei PPPoE-Verbindungen sind das 4 Byte für den LLC-Header und 8 Byte für den AAL-5-Trailer. Da das Modem zudem keine "angebrochenen" ATM-Zellen verschicken kann, muss im Schnitt noch eine halbe ATM-Zelle (= 24 Bytes) aufgeschlagen werden. Somit ergibt sich ein Gesamt-Overhead von 36 Bytes pro übertragenem Paket.

Für nicht PPPoE basierende Internetzugänge gelten folgende Berechnungsgrundlagen:
Bei einem IPoA Anschluss würde der externe Overhead bei LLC-MUX 22 Bytes und bei VC-MUX 18 Bytes betragen (Berechnung: Der Ethernet-Header wird entfernt => -14 Bytes, darauf werden bei LLC-MUX wieder 4 Bytes für den LLC-Header aufgeschlagen, dann 8 Bytes für AAL-5 sowie eine halbe ATM-Zelle).
Bei einem Kabelmodem letztendlich wäre der externe Overhead 0 Bytes, da hier die Ethernetpakete direkt weitergeleitet werden, ohne noch zusätzliche Header einzuführen oder die Pakete in ATM-Zellen aufzusplitten.