Beschreibung:
In größeren Installationen mit mehreren Access Points ist es manchmal schwierig, für jeden Access Point einen geeigneten Kanal einzustellen. Mit der automatischen Funkfeldoptimierung bieten die LANCOM WLAN Controller ein Verfahren, um
die optimalen Kanäle der Access Points für das 2,4-GHz- und 5-GHz-Band automatisch einzustellen.
Die automatische Funkfeldoptimierung ist Bestandteil von LANCOM Active Radio Control (ARC).


Voraussetzungen:


Funkfeldoptimierung:
Mit der Auswahl des Kanals in der Kanal-Liste wird der Teil des Frequenzbandes festgelegt, den ein Access Point für seine logischen WLANs verwendet. Alle WLAN-Clients, die sich mit einem Access Point verbinden wollen, müssen den gleichen Kanal im gleichen Frequenzband verwenden. Im 2,4-GHz-Band stehen je nach Land die Kanäle 1 bis 13, im 5-GHz-Band die Kanäle 36 bis 64 zur Verfügung.
Auf einem Kanal kann dabei zeitgleich jeweils nur ein Access Point Daten übertragen. Um in der Funkreichweite eines anderen Access Points ein WLAN mit maximaler Bandbreite betreiben zu können, muss jeder Access Point einen separaten Kanal nutzen – anderenfalls müssen sich die WLANs die Bandbreite des Kanals teilen.
Infos:
    • Bei einer völlig offenen Kanalliste werden die Access Points möglicherweise automatisch Kanäle wählen, die sich gegenseitig teilweise überlappen und so die Signalqualität reduzieren. Außerdem könnten die Access Points evtl. Kanäle wählen, welche die WLAN-Clients aufgrund der Ländereinstellung nicht nutzen können. 
      Um die Access Points gezielt auf bestimmte Kanäle zu leiten, können z.B. die überlappungsfreien Kanäle 1, 6, 11 in der Kanalliste aktiviert werden.
    • Für APs, die im 5-GHz-Band funken, muss sichergestellt sein, dass der "Indoor-Only"-Modus aktiviert ist.
    • Sie können die Optimierung auch gezielt für einen einzelnen AP starten, indem Sie die MAC-Adresse als Parameter für die Aktion eintragen.


Vorgehensweise:
1. Klicken Sie im LANmonitor mit der rechten Maustaste auf die Liste der aktiven Access Points oder auf ein bestimmtes Gerät und wählen Sie danach im Kontextmenü Starte automatische Funkfeldoptimierung.
2. Die Funkfeldoptimierung läuft in folgenden Schritten ab:

1. Der WLAN Controller weist allen Access Points den gleichen Kanal zu. Hierbei verwendet er den Kanal, der von den meisten Access Points genutzt wird.

2. Die Access Points führen einen "Background-Scan" durch und melden das Ergebnis an den WLAN Controller.

3. Der WLAN Controller bestimmt für jeden Access Point auf Basis der im "Background-Scan" erkannten Geräte einen
Interferenzwert.

4. Anschließend löscht er die AP-Kanalliste aller Access Points. Da die Kanalliste nun leer ist, erhalten die Access Points
über ein Konfigurations-Update die neue Kanalliste ihres jeweiligen Profils.

5. Der WLAN Controller deaktiviert die Funkmodule aller Access Points.

6. Die einzelnen Access Points durchlaufen nun nacheinander die folgenden Schritte. Es beginnt der Access Point mit dem höchsten Interferenzwert, um sicherzustellen, dass dieser Access Point zuerst einen Kanal wählen kann.

7. In der Reihenfolge der Interferenzwerte aktiviert der WLAN Controller die Funkmodule der Access Points, die daraufhin
die automatische Einmessung starten. Der jeweilige Access Point sucht selbstständig den für ihn besten Kanal aus der ihm zugewiesenen Kanalliste.

Zur Bestimmung des am besten geeigneten Kanals führt der Access Point jeweils eine Interferenz-Messung durch, so dass er Signalstärken und Kanäle anderer Access Points entsprechend berücksichtigen kann. Da die bisherige Liste in der Konfiguration des WLAN Controllers gelöscht wurde, ist dies nun die Profilkanalliste.

Wenn die Profilkanalliste leer ist, hat der Access Point die freie Auswahl aus den nicht durch andere Funk-Module belegten Kanälen. Der gefundene Kanal wird zurück an den WLAN Controller gesendet und dort in der AP-Kanalliste gespeichert. Somit erhält der Access Point beim nächsten Verbindungsaufbau wieder diesen Kanal. Die AP-Kanalliste hat so gesehen ein höheres Gewicht als die Profilkanalliste.

Info:
Verfügt ein Access Point über mehrere WLAN-Module, so durchläuft jedes WLAN-Modul nacheinander diesen Vorgang.