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Seiteneigenschaften


Beschreibung:
Dieses Dokument beschreibt, wie die lokalen Netzwerke zweier Filialen untereinander über eine bestehende VPN-Verbindung mit dem Router in der Zentrale kommunizieren können.


Voraussetzungen:


Szenario:
  • In drei getrennten Standorten wird je ein LANCOM Router verwendet, auf welchem ein lokales Netz eingerichtet ist und der zudem Zugang zum Internet hat.
    • Der Router in der Filiale 1 hat das lokale Netzwerk 192.168.1.0/24.
    • Der Router in der Zentrale hat das lokale Netzwerk 192.168.2.0/24.
    • Der Router in der Filiale 2 hat das lokale Netzwerk 192.168.3.0/24.
  • Zwischen den Routern in der Filiale 1 und der Zentrale ist eine funktionsfähige VPN-Verbindung über das Internet eingerichtet. Die lokalen Netzwerke 192.168.1.0/24 (Filiale 1) und 192.168.2.0/24 (Zentrale) sind über diese VPN-Verbindung gekoppelt und können Daten austauschen.
  • Zwischen den Routern in der Filiale 2 und der Zentrale ist eine funktionsfähige VPN-Verbindung über das Internet eingerichtet. Die lokalen Netzwerke 192.168.3.0/24 (Filiale 2) und 192.168.2.0/24 (Zentrale) sind über diese VPN-Verbindung gekoppelt und können Daten austauschen.

Nun soll zusätzlich die Kommunikation zwischen den lokalen Netzwerken in der Filiale 1 (192.168.1.0/24) und der Filiale 2 (192.168.3.0/24) ermöglicht werden, indem der Datenverkehr über die bereits eingerichteten VPN-Verbindungen über den Router in der Zentrale geleitet wird.



Vorgehensweise:
Es besteht zum Einen die Möglichkeit ANY-TO-ANY VPN-Regeln zu verwenden, welche die Kommunikation zwischen beliebigen Netzwerken erlauben. Zum Anderen besteht die Möglichkeit benutzerdefinierte VPN-Regeln zu verwenden, welche die Kommunikation lediglich zwischen den angegebenen Netzwerken erlauben.
Die Konfiguration der Routing-Einträge ist bei Verwendung von ANY-TO-ANY VPN-Regeln und benutzerdefinierten VPN-Regeln grundsätzlich gleich. Bei Verwendung benutzerdefinierter VPN-Regeln müssen zusätzlich noch die VPN-Regeln kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden (siehe Schritt 2). 


1. Konfigurationsschritte bei Verwendung von ANY-TO-ANY VPN-Regeln:
Werden auf allen Routern ANY-TO-ANY VPN-Regeln verwendet (dies ist bei Konfiguration durch den Setup-Assistenten der Fall), erlauben die VPN-Regeln die Kommunikation in beliebige Netzwerke. Daher ist es ausreichend in den beiden Filialen zusätzliche Routing-Einträge zu ergänzen.
Info

LANCOM Systems empfiehlt ANY-TO-ANY VPN-Regeln einzusetzen, da dies deutlich einfacher zu konfigurieren ist. Es müssen lediglich die Routing-Einträge angepasst werden.

Weiterhin wird dadurch nur eine VPN-Regel erstellt. Dies kann gerade in größeren Szenarien zu einer Entlastung des Routers führen.


1.1 Konfigurationsschritte auf dem Router in der Filiale 1:
1.1.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in der Filiale 1 in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router → Routing → IPv4-Routing-Tabelle.
1.1.2 Klicken Sie auf Hinzufügen, um eine zusätzliche Route zur Filiale 2 zu ergänzen.
1.1.3 Passen Sie die folgenden Parameter an:
  • IP-Adresse: Tragen Sie die Netzadresse des Netzwerks in der Filiale 2 ein (in diesem Beispiel 192.168.3.0).
  • Netzmaske: Tragen Sie die Subnetzmaske des Netzwerks in der Filiale 2 ein (in diesem Beispiel 255.255.255.0).
  • Router: Wählen Sie die VPN-Verbindung zur Zentrale aus (in diesem Beispiel ZENTRALE).
  • IP-Maskierung: Wählen Sie die Option IP-Maskierung abgeschaltet aus.

1.1.4 Die Konfigurationsschritte in der Filiale 1 sind damit abgeschlossen. Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück.


1.2 Konfigurationsschritte auf dem Router in der Filiale 2:
1.2.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in der Filiale 2 in LANconfig und wechseln in das Menü IP-Router → Routing → IPv4-Routing-Tabelle.
1.2.2 Klicken Sie auf Hinzufügen, um eine zusätzliche Route zur Filiale 1 zu ergänzen.
1.2.3 Passen Sie die folgenden Parameter an:
  • IP-Adresse: Tragen Sie die Netzadresse des Netzwerks in der Filiale 1 ein (in diesem Beispiel 192.168.1.0).
  • Netzmaske: Tragen Sie die Subnetzmaske des Netzwerks in der Filiale 1 ein (in diesem Beispiel 255.255.255.0).
  • Router: Wählen Sie die VPN-Verbindung zur Zentrale aus (in diesem Beispiel ZENTRALE).
  • IP-Maskierung: Wählen Sie die Option IP-Maskierung abgeschaltet aus.
1.2.4 Die Konfigurationsschritte in der Filiale 2 sind damit abgeschlossen. Schreiben Sie die Konfiguration in den Router zurück.



2. Konfigurationsschritte bei Verwendung von benutzerdefinierten VPN-Regeln:
Bei Verwendung von benutzerdefinierten VPN-Regeln ist die Kommunikation lediglich in die hinterlegten Netzwerke erlaubt. Daher müssen in diesem Fall die VPN-Regeln überprüft und gegebenenfalls angepasst und weiterhin zusätzliche Routing-Einträge erstellt werden. 
Die Konfiguration der Routing-Einstellungen der beiden Filialen ist in Schritt 1. beschrieben.
Info

Weitere Informationen zur Erstellung benutzerdefinierter VPN-Regeln finden Sie in diesem Knowledge Base Artikel.


2.1 Konfigurationsschritte auf dem Router in der Filiale 1:
2.1.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in der Filiale 1 und wechseln in das Menü VPN → Allgemein → Netzwerk-Regeln.
2.1.2 Öffnen Sie das Menü IPv4-Regeln.
2.1.3 Überprüfen Sie den Aufbau der VPN-Regel zur Zentrale:
  • Ist in dem Feld Entfernte Netzwerke die Netzadresse der Zentrale hinterlegt, muss die VPN-Regel angepasst werden. Klicken Sie dazu auf Bearbeiten.

  • Tragen Sie in dem Feld Entfernte Netzwerke zusätzlich die Netz-Adresse der Filiale 2 in CIDR-Schreibweise ein (in diesem Beispiel die 192.168.3.0/24). Die Einträge müssen dabei durch ein Komma voneinander getrennt werden.

Info

Ist in dem Feld Entfernte Netzwerke die VPN-Gegenstelle zur Zentrale hinterlegt (in diesem Beispiel ZENTRALE), muss die VPN-Regel nicht angepasst werden, da für die Erzeugung der VPN-Regeln dann die Einträge in der IPv4-Routing-Tabelle herangezogen werden.

2.1.4 Die Konfigurationsschritte in der Filiale 1 sind damit abgeschlossen.



2.2 Konfigurationsschritte auf dem Router in der Filiale 2:
2.2.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in der Filiale 2 und wechseln in das Menü VPN → Allgemein → Netzwerk-Regeln.
2.2.2 Öffnen Sie das Menü IPv4-Regeln.
2.2.3 Überprüfen Sie den Aufbau der VPN-Regel zur Zentrale:
  • Ist in dem Feld Entfernte Netzwerke die Netzadresse der Zentrale in CIDR-Schreibweise hinterlegt (in diesem Beispiel die 192.168.2.0/24), muss die VPN-Regel angepasst werden. Klicken Sie dazu auf Bearbeiten.

  • Tragen Sie in dem Feld Entfernte Netzwerke zusätzlich die Netz-Adresse der Filiale 1 in CIDR-Schreibweise ein (in diesem Beispiel die 192.168.1.0/24). Die Einträge müssen dabei durch ein Komma voneinander getrennt werden.

Info

Ist in dem Feld Entfernte Netzwerke die VPN-Gegenstelle zur Zentrale hinterlegt (in diesem Beispiel ZENTRALE), muss die VPN-Regel nicht angepasst werden, da für die Erzeugung der VPN-Regeln dann die Einträge in der IPv4-Routing-Tabelle herangezogen werden.

2.2.4 Die Konfigurationsschritte in der Filiale 2 sind damit abgeschlossen.



2.3 Konfigurationsschritte auf dem Router in der Zentrale:
2.3.1 Öffnen Sie die Konfiguration des Routers in der Zentrale und wechseln in das Menü VPN → Allgemein → Netzwerk-Regeln.
2.3.2 Öffnen Sie das Menü IPv4-Regeln.
2.3.3 Markieren Sie die VPN-Regel der VPN-Verbindung zur Filiale 1 (in diesem Beispiel VPN-FILIALE1) und klicken auf Bearbeiten.
Info

Die Vorgehensweise in der Zentrale bleibt gleich, auch wenn für die Lokalen Netzwerke und Entfernten Netzwerke die Netzadressen in CIDR-Schreibweise hinterlegt sind. 

2.3.4 Ergänzen Sie in dem Feld Lokale Netzwerke die Netz-Adresse der Filiale 2 in CIDR-Schreibweise ein (in diesem Beispiel 192.168.3.0/24). Die Einträge müssen dabei durch ein Komma separiert werden.
2.3.5 Markieren Sie die VPN-Regel der VPN-Verbindung zur Filiale 2 (in diesem Beispiel VPN-FILIALE2) und klicken auf Bearbeiten.
2.3.6 Ergänzen Sie in dem Feld Lokale Netzwerke die Netz-Adresse der Filiale 1 in CIDR-Schreibweise (in diesem Beispiel 192.168.1.0/24). Die Einträge müssen dabei durch ein Komma separiert werden.
2.3.7 Die Konfigurationsschritte in der Zentrale sind damit abgeschlossen.


2.4 Neustart der VPN-Verbindungen:

Damit die vorgenommenen Änderungen umgesetzt werden, müssen beide VPN-Verbindungen neugestartet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Trennung auf einer der Filialen oder auf der Zentrale initiiert wird.

2.4.1 Neustart der VPN-Verbindung per LANmonitor:

Markieren Sie die VPN-Verbindung, führen einen Rechtsklick aus und wählen im Kontextmenü die Option Verbindung trennen aus.


2.4.2 Neustart der VPN-Verbindung per Konsole:

Geben Sie den Befehl zum Trennen der VPN-Verbindung im folgenden Format ein:

do Other/Manual-Dialing/Disconnect <Name der VPN-Verbindung> 

In diesem Beispiel muss der Befehl also wie folgt lauten: 

do Other/Manual-Dialing/Disconnect ZENTRALE